Tanjas Tagebuch




Mit den Bulldogs ins mittlere Vilstal

Ein Tagebuch von unserer Autorin Tanja Meisenzahl
Tagebuch von Tanja Meisenzahl

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Tag 1, Sonntag, 06.06.2010

Heute war es endlich soweit: nach langer Planung war der Tag der Abfahrt endlich da.
Der Bauwagen stand bei Konrad bereit mit zum Teil schon bezogenen Matratzen und auch das meiste Gepäck war schon im Feuerwehrhänger verstaut.
Wir trafen uns um 7 Uhr bei Konrad und Gaby, wo ein leckeres Frühstück gerichtet war. Doch die Aufregung und Vorfreude war so groß, dass man manche schon fast in die „Hannistube“ schieben musste. Es waren auch fast alle pünktlich, sogar Ulla war schon aus Frankfurt da. Ulla kam, nach eigener Aussage, zur Mitfahrt, wie die Jungfrau zum Kinde. Sie war auf dem Geburtstag von Giorgio Tomedi, ein Schwager von Simon und Konrad und ein guter Bekannter von ihr, wo sie Simon fragte, ob sie nicht Lust hätte mitzufahren, er braucht noch einen Beifahrer und Mitschläfer (zum Glück so rum…) und sie sagte spontan „Ja“. Und jetzt war sie dabei.
Wer beim Frühstück noch fehlte, waren Birgit und Stefan. Nachdem um halb 8 von beiden noch nichts zu sehen oder hören war, rief Simon bei ihnen an. Und das war gut so, die beiden hatten nämlich verschlafen. Sie kamen dann um ¾ 8 angehetzt, ließen schnell einen Kaffee raus und machten sich ein Brötchen zum mitnehmen zurecht, wir wollten ja um 8 Uhr los. Das hätte auch geklappt, wäre nicht im letzten Moment aufgefallen, das Bauwagen und Schlüter nicht in die gleiche Richtung blinken! Also wurden passende Schraubenzieher, WD 40 zum Schrauben lockern und eine Brille geholt. Die Brille wurde gebraucht, damit die älteren Herrschaften sehen konnten, wo welches Kabel rein muss. Da die Schrauben am Stecker ziemlich fest saßen, dauerte die Aktion über eine viertel Stunde. Mittlerweile waren alle auf der Wiese versammelt und so wurde von den dableibenden, verabschiedenden Partnern gleich ein paar Bilder gemacht.
Mitfahrer
Und dann ging’s wirklich los! Um 20 nach 8 verließen wir bei ca. 20°C (auf dem Bulldog recht frisch) den Hof von Konrad und Gaby in folgender Kombination: Konrad und ich auf dem „Wotan“ Hanomag Perfekt 400 mit Feuerwehrhänger als Gepäckwagen, Karl-Heinz auf seinem Kramer, Birgit und Stefan mit Konrads „Hanni“ Hanomag C218, Egon mit Fendt Farmer 1Z und Privathotel (Hänger mit Liege und eigenem Gepäck), Simon und Ulla auf dem Güldner Toledo, Otmar mit seinem Eicher mit Verkehrsschild-Dach und Werkzeug-Gitterbox, Andreas mit MAN und als Abschluss Manfred mit seinem neuen großen Schlüter mit dem Bauwagen.
In dieser Reihenfolge waren wir auch die meiste Zeit unterwegs, der „Wotan“ vorne weg mit mir als Navigator, dann Kramer, „Hanni“ und Fendt als die langsamsten, nach denen sich Konrad mit der Geschwindigkeit richtete, Güldner und Eicher tauschten mitunter die Plätze, damit auch mal der andere etwas mehr Gestank, Entschuldigung – Dieselduft, abbekam. Konrad und ich hatten in dieser Beziehung den besten Platz, wir bekamen das volle Aroma der Natur mit.
Wir hatten bis Rothenburg noch zwei Gäste dabei: Ilona (Frau von Simon) und Moni (Partnerin von Karl-Heinz) machten einen Tagesausflug mit uns. Sie wollten erst nur bis Bad Mergentheim mitfahren, waren dann aber so begeistert, dass sie bis Rothenburg dabei blieben. Wir fuhren ohne große Behinderungen auf der Straße bis nach Lauda, wo an einer Ampel von Otmar die Order kam, die nächste Tankstelle anzufahren, der Eicher hatte fast keinen Diesel mehr. Wir wollten uns erst trennen, damit er in Lauda eine Tankstelle suchen kann und dann nachfährt, was bei seinem Schlepper von der Geschwindigkeit kein Problem gewesen wäre. Doch gleich nach dem Durchfahren einer (für den Bauwagen knappen) Unterführung sahen wir eine Tankstelle. Otmar stand zum Glück noch an der schon wieder roten Ampel und kam uns dann gleich nach. Auf die Frage, warum er nicht daheim getankt hätte, meinte er, er hätte reingeschaut und da sah der Tank noch recht voll aus. Dem war dann wohl doch nicht so… oder er hat auf 45km einen enormen Verbrauch!
Dann ging es ohne Probleme weiter bis nach Königshofen, wo wir auf dem Radweg weiterfahren wollten, um nicht die viel befahrene Straße nach Bad Mergentheim nehmen zu müssen. Kurz bevor Manfred mit seinem Gespann abgebogen wäre, wurden wir von einem Radfahrer gestoppt, der uns sagte, dass ein Stück den Radweg vor Stickel im Weg sind und wir dort nicht fahren können. Also alles gedreht und doch auf die Bundesstraße.
Nach ca. 70km (3 ½ Std. Fahrt) fingen wir an, eine Wirtschaft fürs Mittagessen zu suchen. In Herrenzimmern bekamen wir den Tipp, bis nach Spielbach zu fahren, dort könnte man im „Goldenen Ochsen“ gut Essen. Blöd war nur, dass es bis dahin noch eine Stunde Fahrt war und wir um halb 2 endlich mit knurrendem Magen dort ankamen. Aber es lohnte sich, so lange zu fahren. Es war eine alte Dorfwirtschaft mit eigener Brauerei, nicht rustikal sondern alt, aber total gemütlich – und total warm, wir schwitzten mehr als auf der ganzen Fahrt. Eigentlich war es gut, dass wir erst so spät dort ankamen, vorher hätten wir keinen Platz bekommen, die ca. 40 Plätze waren voll besetzt als wir kamen, doch zum Glück waren gerade ein paar am bezahlen. Zur Essensbestellung gab es keine Karte, sondern 5 Fleischsorten und 3 Beilagen zur Wahl, dazu Salat. Da fiel die Wahl wesentlich leichter! Das Essen kam dann auch nicht portioniert auf Tellern, sondern auf Platten, so konnte sich jeder bei den Beilagen auch bei den anderen Sachen bedienen. Es war lecker und reichlich, keine Chance alles zu packen. Und günstig war es auch noch. Für den Abend nahmen wir dann auch noch einen Kasten Bier mit, hatten es ja schon in der Wirtschaft probiert, war gut zu trinken. Um ¾ 3 drehte Otmar mit seinem Eicher den Bauwagen, da der Hof durch die dort geparkten Autos und Fremdschlepper etwas eng war. Und so nahm Otmar den Bauwagen auf die Schnauze seines wendigen Eichers und zog ihn runter auf den freien Platz vor der Wirtschaft, wo er beim Schlüter wieder angehängt wurde, und dann ging es frisch gestärkt um 15 Uhr weiter.
Unser nächstes Etappenziel war Rothenburg. Dort hätten wir fast noch eine Umleitung fahren müssen, da die Durchfahrt in Rothenburg wegen Baustelle gesperrt war. Wir schickten Simon mit seinem schnellen Toledo voraus, um die Straße zu prüfen und wurden kurz drauf angerufen, dass wir nachkommen könnten. Oben angekommen trennten wir uns an der Altstadtmauer von Andreas und Manfred, da Manfred mit dem Bauwagen erhebliche Probleme in den Gassen gehabt hätte. Sie fuhren gleich nach Gebsattel, wo wir uns dann wieder vereinten. Bei der Fahrt durch die Stadt wurden wir viel fotografiert und hatten unseren Spaß. Und dann hieß es am Ende der Altstadt von Ilona und Moni Abschied nehmen, die dann mit dem Zug heimfuhren. Wir waren leider ne halbe Stunde zu spät dran, so mussten die Beiden bis 18 Uhr auf den nächsten Zug warten. Zwei Stunden rumbringen ist in Rothenburg kein Problem, aber so waren die beiden erst um halb 10 daheim.
Wir fuhren also etwas dezimiert weiter, trafen uns in Gebsattel mit den anderen und fuhren dann, wieder vereint, weiter bis Kirnberg, wo wir im Biergarten „Zur Linde“ nochmal von ¾ 5 bis halb 6 eine Pause machten. In Leutershausen beglückten wir einen Tankwart und füllten Diesel für Tag 2 auf und dann ging es ohne Stopp bis nach Großenried ans DJK-Haus am Sportplatz weiter. Dort kamen wir nach ca. 150 km um kurz vor 8 an – endlich! Der Bauwagen wurde gestellt, wir machten uns frisch, Andreas und Manfred bezogen derweilen die Zimmer im Gasthof „Goldener Engel“, wo wir uns dann zum Essen trafen. Wir waren gerade dort, als es anfing ordentlich zu gewittern. Andreas erbarmte sich und fuhr mit seinem MAN mit Kabine an den Platz, machte die Fenster am Bauwagen zu und sammelte die Handtücher ein, die schon auf dem Boden verteilt waren. Da es mittlerweile 21 Uhr war, gab es nur noch Vesper (in der Wirtschaft gegenüber gab es schon gar nichts mehr), das lecker und günstig war. Wir waren gerade soweit mit dem Essen fertig, ein paar bestellten noch ein Bier, als die Wirtin zu Karl-Heinz kam und ihn bat, mal kurz mitzukommen. Große Verwirrung bei uns, bis die Wirtin wieder kam und sagte, dass das mit dem Bier noch ne Weile dauert, da das Fass nicht umzustecken geht. Ich schob grad den letzten Bissen meines Brotes in den Mund und sprang gleich auf, um zu helfen, hab ja auf dem Engelberg schon so manches Fass angesteckt und wohn schließlich in einer Brauerei! Und die Chance, zu zeigen, was eine Frau kann, konnte ich mir ja nicht entgehen lassen. Es war zwar ein bisschen kritisch, dachte fast, es würde nicht gehen, aber mit etwas Nachdruck ging der Zapfkopf vom Fass runter und der Abend war gerettet; und ich die Heldin des Abends… Nach dem Essen gingen Stefan und Andreas eine rauchen und als die beiden wieder kamen, wurde Andreas gefragt, ob er während der Arbeit auch raucht. Als er dies verneinte, wurde festgestellt, dass im Landratsamt höchstens die Köpfe rauchen - aber ist da nicht Rauchverbot?! Haben wir gelacht!
Nach einem aufregenden Tag gingen wir um 11 zurück an den Bauwagen und nach und nach ins „Bett“.

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Tag 2, Montag, 07.06.2010

Ab 7 Uhr war aufstehen angesagt, es wurde alles eingepackt, Otmar holte Manfred am Gasthaus ab, damit er den Bauwagen mitnehmen konnte und nach der Schlüsselübergabe und Dank an den Platzwart mit Weinübergabe um 8.15 Uhr, fuhren wir zum Bäcker gleich im Ort und frühstückten erst mal. Frühstück
Nachdem alle gestärkt waren fuhren wir um 9 Uhr Richtung Tagesziel Mitterfecking. In Pleinfeld hielten wir kurz an, damit Konrad in der Apotheke etwas gegen seine aufkommende Erkältung holen konnte und wer musste, nutzte das öffentliche WC. Simon meinte, da würde ja die ganze Natürlichkeit verloren gehen…
Von der Vortour war bekannt, dass in Bergen im „Heustadl“ ein Eichersammler kocht und man dort außerdem gut essen kann. Wir waren zwar schon um halb 12 dort, machten aber trotzdem Mittag. Mittlerweile waren wir in die Gegend gekommen, wo das Bier nur 2 € kostet, was die Rechnung am Schluss schon günstiger machte. Und auch das Essen hätte bei uns immer mehr gekostet, als es ab jetzt der Fall war.
Nachdem wir die Schlepper besichtigt hatten, bekam Karl-Heinz für sein linkes Blinkerglas ein Schräubchen, das Glas hatte er kurz vor Lauda an Tag1 verloren und Simon hat es durch Zufall gesehen und mitgenommen. Da hat Karl-Heinz ganz schön blöd geschaut! Das Schräubchen war leider etwas zu lang, jetzt war zwar das Glas wieder dran, aber der Blinker ging nicht mehr (Simon behob den Schaden abends, er hat ja Elektriker gelernt).
Wir fuhren um 13 Uhr weiter und kamen ohne Probleme bis nach Kaising. Dort ging es vorher ziemlich steil den Berg hoch und während dessen brachen bei Karl-Heinz zwei Blätter am Lüfterrad ab und flogen davon. Das Schutzblech war total verbogen, hatte sogar ein Einschlagloch! Zum Glück sind die Teile seitlich rausgeknallt und nicht in den Kühler. So waren es halt nur noch zwei Flügel mit denen es auch geht und kein Totalschaden! Wir fuhren ein Stück durch Wald auf einer schnurgeraden Straße (Fürstenstraße) die nach einigen Kilometern an einem Schloss endete. Wer schon mal in Kassel war: wie dort, nur durch den Wald statt durch die Stadt. Nach einer Spitzkehre, die Manfred herausforderte (er gewann) mussten wir eine Umfahrung nehmen, da die eigentliche Straße wegen zu starkem Gefälle gesperrt ist, waren aber nur 2km Umweg. In Beilngries tankten wir wieder, man weiß ja nie, und hielten dann bei Dietfurt an einer BayWa, damit Karl-Heinz nach seinem Lüfterrad schauen lassen konnte. Während der Rest an der Straße wartete, fuhr Birgit mit dem „Hanni“ nach, da bei dem die Hupe ständig hupte, war ein Kabelproblem und wurde abgeklemmt. Beim warten in der Sonne (war ganz schön warm) hielt ein Polizeimotorrad bei uns an. Konrad meinte, er solle wenigstens sein Blaulicht einschalten, da die wartende Kolone jetzt breiter war, aber der Polizist steckte lieber seinen Helm darüber. Er fragte, wo wir noch hin wollen und ob wir alle aus „Börsched“ wären. Nanu? Über 200km von daheim weg und einer sagt „Börsched“?! Der Polizist stammte aus Faulbach! Und ist jetzt mit einer Frau verheiratet, die in dem Ort wohnt, wo Manfreds Oma raus stammt! Sowas passiert nur, wenn man mit Bulldogs unterwegs ist. Der Polizist kam uns entgegen, sah das Nummernschild und das Vereinsschild am Feuerwehrhänger, drehte im Kreisel und hielt dann einen Plausch mit uns. Leider konnten die BayWa-Leute Karl-Heinz nicht helfen und so verabschiedeten wir uns nach 20 Minuten vom Polizisten und fuhren weiter. Da wir zeitlich schon recht spät dran waren, fuhren wir nicht mehr nach Kehlheim rein zu Ortsrunde und Pause, sondern weiter. Vorher mussten wir jedoch noch durch Essing, ein kleiner, kuscheliger Ort mit enger, gepflasterter Hauptstraße. Während der Durchfahrt überlegte Manfred, ob er in dem Ort einen Dachkannel-Hannel aufmachen soll, so eng war’s manchmal am Bauwagen.
Wir kamen um ca. 19 Uhr in Mitterfecking am Feuerwehrhaus an. Da wir seit der BayWa keine Pause mehr gemacht hatten, war die Konzentration nicht mehr die Beste, und so blieb Manfred beim Einfahren in den Hof mit dem Bauwagen am Hänger von Egon hängen. Jetzt zieren zwei Schrammen mit leicht eingedrücktem Wellenprofil die Fensterseite des Bauwagens. Wären die Fensterläden etwas tiefer gewesen oder der Hänger von Egon etwas höher, hätten wir den vorderen Fensterladen vielleicht nicht mehr aufbekommen, so ist die Delle grad drunter. Manfred war ziemlich sauer auf sich, ist wirklich blöd gelaufen. Der Rest fand es aber nicht so schlimm, so beruhigte sich Manfred recht schnell.
Die Eicherfreunde Hausen (Nachbarort von Mittelfecking) hatten was zum Grillen organisiert und ein paar Kisten Bier zurecht gestellt. Nach dem Essen überreichte Simon dem Vorstand einen Karton Wein als Dankeschön für die Organisation und von jedem 10€ für Essen, Trinken und Klonutzung. Andreas und Manfred schliefen in einem Hotel in Kehlheim, wo sie um 21 Uhr hingefahren wurden.
Der Rest ging nach und nach ab ¾ 11 ins Bett und auch die Eicherfreunde blieben nicht mehr lange, sie mussten ja am nächsten Tag arbeiten.



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Tag 3, Dienstag, 08.06.2010

Nachdem Manfred und Andreas mit dem Taxi am Feuerwehrhaus eingetroffen waren, alles verstaut und aufgeräumt war, fuhren wir Punkt halb 9 nach Hausen zum Frühstück. Wir brachten mal wieder ordentlich Schwung in den Laden. Zum Glück kam die Kassiererin von dem Lebensmittellädchen, bei dem der Bäcker drin war, etwas früher, als sie gemusst hätte und half gleich mit, so ging’s dann doch recht schnell. Einer der Eicherfreunde kam ganz „zufällig“ mit seinem Eicher-Geräteträger beim Bäcker vorbei und unterhielt sich ein bisschen mit uns. Um halb 10 hieß es wieder „Aufsitzen“, wir wollten weiter. Stefan hatte es sich grad auf dem „Hanni“-Fahrersitz bequem gemacht, als ihm ein Vogel genau auf zwei Finger kackte! Er schaute ganz ungläubig und dann ziemlich angeekelt und hat’s dann notdürftig abgewischt. Ich glaub ein Sechser im Lotto kommt öfter vor und wäre ihm lieber gewesen… Nach Langquaid mussten wir drehen und ein kurzes Stück zurück, da die Straße plötzlich in einem Radweg mit zwei Stickeln und einem großen Stein in der Wiese endete und von den Stickeln ließ sich leider nur einer rausziehen. Für „Wotan“ und Kramer kein Problem, doch die anderen mussten drehen. Konrad wies Manfred prima ein und so war auch für das große Gespann die Aktion nur ein kleines Problem. Es ist gar nicht so einfach mit dem Bauwagen um eine enge Kurve zu fahren, da in Fahrtrichtung rechts ein Wasserfass mit Hahn steht, dass dem Reifen gefährlich nahe kommen kann. Aber es klappte alles und nachdem der Stickel wieder drin war ging’s weiter.
Jetzt hieß es erst mal ein paar Kilometer fahren, bevor wir was zu Essen suchten. Bei der Ausschau nach Wirtschaften ab halb 12 kamen wir nur an geschlossenen Gaststuben vorbei. In Steinbach fragten wir 3 Frauen, ob sie uns einen Tipp geben könnten. Die eine schickte uns mit sehr detaillierter Wegbeschreibung auf den Dreifaltigkeitsberg zum Mittagessen in den Biergarten. Das war der Tipp des Tages! Ein typisch bayrischer Biergarten mit großen Kastanien und Bierzeltgarnituren, leckeres Essen und gutes Bier. Wir kamen Punkt 12 mit dem Glockenläuten oben an, parkten auf dem großen Parkplatz und ließen es uns gut gehen. Nach dem Essen gab’s noch ne Kaffee, dann warfen wir einen Blick in die Wallfahrtskirche, die leider nur vom Vorraum anzuschauen war, der Kirchenraum selbst war durch ein Gitter verschlossen. Nachdem wir uns gut gestärkt und ausgeruht hatten, ging es um halb 2 weiter. Als wir den Berg runter brausten kam uns eine alte Frau mit bepacktem Rad und hochrotem Kopf entgegen gelaufen. Respekt! Bei der Wärme und so steil hoch, von uns hätte das wohl keiner gemacht.
Wegen zwei Baustellen konnten wir den geplanten Weg nicht fahren, aber dank Navi und aufmerksamer Augen für Schilder fanden wir ohne Probleme und nur mit kleinem Umweg auf die Strecke zurück.
Dingolfing befuhren wir nur am Rande, was bei den vielen Ampeln in der Stadt sehr sinnvoll war. Von Dingolfing bis Markelkofen fuhren wir auf einer sehr stark befahrenen Staatsstraße, die auf dem Navi und der Landkarte nur als normale Straße verzeichnet war. Simon stellte später fest, dass wir zum Schichtwechsel bei BMW in Dingolfing da entlang fuhren und deshalb so viel los war. Die Feldwege parallel waren auch keine Lösung, da sie immer wieder auf die Staatsstraße führten. So zogen wir halt einen langen Schwanz Autos hinter uns her, war blöd und unangenehm.
In Markelkofen hielten wir kurz an, um die Autos vorbei zu lassen und fuhren dann, dank eines Hinweisschildes an der Straße, an den Vilstalsee, um dort an der „Seehütt‘n“ unter Bäumen eine Pause zu machen. Das hat echt gut getan. Da wir kurz vorm Ziel waren, ließen wir uns Zeit. Nach dem Losfahren am See hielten wir in der nächsten Ortschaft gleich wieder an, um am Getränkemarkt Bier zu kaufen, damit wir nicht alles in der Wirtschaft trinken müssen. Auch wenn die Halbe 2€ gekostet hat, wäre es auf Dauer teuer geworden. Wir unterhielten mal wieder den ganzen Laden, Konrad ließ sich, auf dem Einkaufswagen sitzend, von Karl-Heinz durch die Gegend schieben, zum Glück war nicht viel los, so hielten wir wenigstens den Betrieb nicht auf.
Um 17.15 Uhr waren wir dann in Rottersdorf am Ziel angekommen. Schlütermuseum
Wir parkten am Schlütermuseum, wieder mal kreuz und quer, aber nachdem sich Birgit darüber beschwert hatte, wie unordentlich es aussieht, stellten alle ihre Bulldogs ordentlich auf. Da am Museum keiner da war und Simon Hans Esterl (Besitzer des selbigen) nicht erreiche konnte, gingen wir ans Hotel, der „Vilstaler Hof“, wo Andreas und Manfred ihre Zimmer bezogen und wir ein Ankunftsbier tranken. Im Hotelkeller waren zwei Duschen, die wir benutzen durften, und Andreas und Manfred überließen uns, besonders den Frauen, ihre Dusche auf dem Zimmer, so dass sie sich ein anderes Fleckchen zum Ausruhen suchen mussten. War ein feiner Zug, Danke!
Während wir auf Hans Esterl warteten, reparierte Simon den Kühlschrank, da der Stecker anscheinend einen Wackler hatte. Gut, dass er seine Werkzeugkiste mit allem nötigen dabei hatte. Er war fertig, Stecker rein, ging nicht. Dann, so meinte Simon, hat wohl der Motor nen Schlag, dumm gelaufen, dann wird das Bier halt warm. Was er irgendwie nicht mitbekommen hatte war, dass Konrad nach dem Steckdosentest (vielleicht ist die ja kaputt) die Sicherung wieder raus gemacht hatte. Ich sah beim rausgehen aus dem Bauwagen, dass die Lampe außen nicht an war, und fragte, ob sie die Sicherung wieder rein machen, damit das Licht brennt, wenn wir im Dunklen von der Wirtschaft kommen. Da ist Simon erst mal das Lachen aus dem Gesicht gefallen! Hat er umsonst geschaut, was am Kühlschrank ist? War vielleicht vorher nur die Sicherung raus? Nein, der Kühlschrank ging vorher wirklich nicht, die Arbeit war nicht umsonst! Also, Sicherung rein, Kühlschrank an. Sehr schön!
Nach Körperreinigung und Kühlschrankreparatur kam auch Hans Esterl zu uns und zeigte seine Schlütersammlung, alle Größen und viele Modelle, es waren so um die 30 Schlepper und alle restauriert.
Nachdem die Interessierten alles gesehen und Hans ein Weinpräsent bekommen hatte, gingen wir ans Hotel um dort endlich was zu Essen, haben die ganze Zeit ja nix bekommen…
Wir saßen noch ne Weile gemütlich beisammen, alle froh, endlich da zu sein. Beim Rückweg an den Bauwagen sahen wir, dass sich ein Gewitter anbahnte, es regnete dann auch, was der Luft und uns gut tat.

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Tag 4, Mittwoch, 09.06.2010

Heute gönnten wir uns einen Tag mit wenig Bulldog fahren, wir frühstückten erst mal ganz gemütlich im Hotel. Es gab für 7 € pro Person eine tolles Frühstücksbuffet mit Käse, Wurst, Brötchen, Brot, Obstsalat, Marmelade (auch selbstgemachte), Nutella, Säfte, Müsli und für jeden sein Frühstücksei nach Wunsch. Dazu jede Menge Kaffee oder Tee, so konnte der Tag losgehen! Nach dem Frühstück sprach mich der Vorstand der Oldtimerfreunde Mittleres Vilstal an, stellte sich vor und fragte, was wir den Tag über vorhätten. Ich sagte ihm, dass wir an den Vilstalsee wollen. Ach, da würden wir durch Reisbach kommen, da sollen wir den Siegfried Siebauer besuchen, der hat auch einige Schlepper, ich soll mal kurz warten, er ruft gleich mal an. Derart überrumpelt, versuchte ich erst noch, ihn mit zum Bauwagen zu nehmen, um den Rest zu fragen, was sie von der Idee halten, aber er war gleich beim Wirt am Telefon. Nachdem er was ausgemacht hatte, gingen wir zu den anderen und da es fest ausgemacht war, fuhren wir um halb 11 zu Siegfried. Da hätten wir vielleicht nicht machen sollen, oder doch?! Konrad hat dort seinen Traumschlepper gefunden: einen Hanomag Robust 900. Was für ein Geschoss! Er saß auf dem Schlepper wie ein kleines Kind vorm Christbaum, mit strahlenden Augen und einem seligen Lächeln. Er wollte ihn gleich kaufen, kostete ca. 13000€, gehörte aber dem Sohn von Siegfried und seine Frau meinte, der Sohn würde ihn wohl nicht hergeben. Konrad ließ mal sein Kärtchen da, falls der Sohn mal Geld oder Platz bräuchte.
Natürlich gab es auch noch andere Bulldogs, zum Teil hergerichtet, zum Teil noch alt, zum Teil in Teilen, da grad dran restauriert wurde. Wir wurden noch auf die Terrasse geladen um was zu trinken, es gab erst mal einen Schnaps, und dann noch Bier und Wasser und da es grad 12 Uhr war, wollte die Frau von Siegfried gleich noch ein Vesper richten. Das konnten wir zum Glück grade noch abwenden, wir wollten erstens keine Umstände machen und zweitens an den Badesee, und so brachen wir kurz nach 12 auf.
Wir bekamen noch den Hinweis auf die andere Seite zu fahren, dort gäbe es eine Wirtschaft und nicht nur ein Kiosk. Die Wirtschaft war aber nicht direkt am See und auch sonst war die andere Seite schöner, also fuhren wir wieder zurück. An der „Seehütt’n“ angekommen mussten wir feststellen, dass diese erst um 14 Uhr aufmacht. Was tun? Wir beschlossen, kurz zu baden oder etwas auszuruhen und dann nach Reisbach in einen Biergarten zu fahren.
Simon, Birgit, Ulla und Otmar waren besonders tapfer und sprangen ins kalte Wasser, ich hängte nur die Füße rein, Fußbadder Rest blieb im Schatten. Nachdem die Badeklamotten wieder trocken waren fuhren wir ans „Café Roth“ um dort was zu Essen. Simon bekam endlich seine Weißwürste (die schlechtesten, die er jemals gegessen hatte), Andreas trank seinen Mittagskaffee. Als er in diesen zwei Becherli Milch leerte, meinte Otmar: „So viel Milch in den Kaffee – da kannst du ja gleich mit der Tasse in den Kuhstall!“, was zu allgemeinem Gelächter führte. Das Bezahlen dauerte ewig und so kamen wir erst um ¾ 4 am Lager an, sammelten Manfred, der eine Runde mit dem Rad gedreht hatte, und Egon, der zwischenzeitlich zum Rasieren beim Friseur war, ein und fuhren zu Max Stöttner, mit dem wir um 4 verabredet waren.
Meine Herrn, was ein Chaos! Dort ein verrosteter Schlepper im hohen Gras, da ein Unimog, unter einem Dach ein paar alte Schlepper, in Regalen Ersatzteile jeglicher Art - und das war nur das Außengelände.
Bevor wir den Rest anschauten machten wir ein paar Gruppenfotos mit Bulldogs und dann tranken wir erst mal Kaffee und aßen vom frisch für uns gebackenen Kuchen und dann ging’s weiter. In einer 2-stöckigen Werkstatt gab es Schrauben in allen Größen, Einspritzpumpen, Hinweisschilder, Temperaturanzeiger für Schleppermotoren und noch viel mehr, man konnte gar nicht alles erfassen.
Wieder draußen ging’s durch 3 Scheunen in denen noch mehr, hauptsächlich kaputte, Schlepper standen, vorbei an einem Motorenlager in die Werkstatt-Halle des Sohnes, der verschiedene Maschinen aufkauft, herrichtet und wieder verkauft. Dort war genau so viel Durcheinander wie überall, auf einer 5 Meter langen Werkbank waren ca. 50cm² Platz, der Rest war einen halben Meter hoch belagert. Wir konnten nur ungläubig den Kopf schütteln. Aber Max war auch bereit, was herzugeben. Andreas fand ein loses Lüfterrad für Karl-Heinz, dass dieser geschenkt bekam, wir durften uns ein Hinweisschild mitnehmen und Konrad entdeckte Schmiedezangen, von denen ich eine für Markus kaufte, hat 4€ gekostet und so eine hatte er noch nicht.
Nachdem wir noch zwei Räume mir Nicht-Schlepper-Kram angeschaut hatten, mussten wir zum Aufbruch drängen. Mittlerweile war es schon fast 18 Uhr, wir hatten für 19 Uhr Pressetermin mir den Oldtimerfreunden Mittlers Vilstal und wollten uns noch mal frisch machen.
Von den Oldtimerfreunden kamen auch ein paar mit ihren Bulldogs und ein Reporter von der hiesigen Presse, der Simon und Konrad über unsere Fahrt ausfragte. Dann wurden von den Bulldogs und uns von Bürgstadt und Rottersdorf und Umgebung Bilder gemacht, um einen Bericht in die Zeitung zu setzten. Dabei leierte er dem Vorstand die unverbindliche Zusage zu einem Gegenbesuch aus dem Kreuz. Dieser würde dann aber mit einem Oldtimer-Bus erfolgen, da das Durchschnittsalter der Mitglieder zu hoch ist, um mit den Schleppern zu fahren. Egal – Hauptsache, sie kommen!
Nach dem Bildermachen ging es in den „Vilstaler Hof“, wo die Oldtimerfreunde ein Mal im Monat ihren Stammtisch haben, der zufällig heute war. Wir wurden gleich integriert und mischten uns an den Tischen etwas durch. Bei den Oldtimerfreunden ist es wie bei uns am Stammtisch, die erste Zeit wird beim offiziellen Teil noch zugehört, dann wird immer mehr geredet, bis der Vorstand ermahnt und dann wird es für diesen Zeit, zum Ende zu kommen. Der Raum ist etwas ungünstig, es war ziemlich laut, es waren aber auch, mit uns, um die 50 Leute da.
Natürlich wurden auch Gastgeschenke ausgetauscht, von uns gab’s ne Flasche Wein, von den Rottersdorfern eine Uhr für den Vorstand.
Wir saßen noch gemütlich beisammen, nach und nach wurden es immer weniger, bis dann um halb eins der Rest heim oder an den Bauwagen ging um dort ins Bett zu gehen oder noch ein bisschen zu sitzen und zu quatschen.

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Tag 5, Donnerstag, 10.06.2010

Der Stammtisch bei den Oldtimerfreunden war, was neue Bekanntschaften angeht, sehr ergiebig. Wir hatten einige Einladungen zu Besuchen bekommen und entschlossen beim Frühstück, diesmal im Freien, erst den Hof von Hans Esterl anzuschauen und dann ca. 35km weg einen Schleppersammler zu besuchen, der donnerstags Brot backt. Hans zeigte den Interessierten erst noch mal das Schlütermuseum, als er um 9 Uhr zu uns kam und dann fuhren wir um ¾ 10 heim an den Hof, um dort alles anzuschauen. Er ist von Beruf Kartoffel- und Zwiebelbauer und –Vertreiber mit Sortier- und Abpackmaschinen und riesigen Hallen um die Ware zu lagern. Jetzt im Frühsommer ist es noch recht ruhig, aber im Herbst bei der Kartoffel- und Zwiebelernte geht es bestimmt rund bei ihm. Es war interessant zu sehen, wie alles funktioniert und dass ein relativ kleiner Betrieb, der ein paar Monate im Jahr mit Saisonarbeitern auskommt, so viel Ware vertreibt. Natürlich schauten wir uns auch seine Oldtimer-Autos an, eines schon fertig restauriert, einer gerade in Arbeit, und auch den Hofladen ließen wir nicht aus. Ein paar schlugen gleich zu und kauften ein, komischerweise auch Nudeln von Berres aus Gerolzahn. Ein weiter Weg für Nudeln aus unserer Ecke… Um 11 Uhr brachen wir nach nochmaligem Dankeschön für alles auf. Ulla, Birgit und Stefan hatten einen Schlepperkollaps erlitten und gingen an einen Badesee, der Rest fuhr Richtung frisches Brot.
Da die Fahrt ja vorher nicht geplant war, fuhren wir nach Karte. Dumm war, dass mal wieder auf der von mir geplante Strecke eine Baustelle war. Wir hielten in Frontenhausen an der Tankstelle und Konrad und ich überlegten gerade, wie wir jetzt am besten weiter fahren, als uns eine Ortsansässige empfahl über Aham und dann quer hoch zu fahren. Das machten wir dann auch und kamen 5 nach eins (Börscheder Pünktlichkeit, wir waren für 13 Uhr angemeldet) in Schreg bei Renate und Fred an. Schreg ist ein Gehöft mit 2 Wohnhäusern (Eltern und Sohn) und 3 oder 4 Hallen in der Nähe von Niederviehbach und liegt auf dem Berg mit super Blick rundum. Von der Terrasse aus konnte man bis Dingolfing schauen und die Kirchturmspitze vom Dreifaltigkeitsberg war auch zu sehen. Man denkt, man ist am Arsch der Welt, aber die Autobahn nach Landshut oder Dingolfing ist grad mal gut 5km weg.
Die Hausherrin ist kurz vor uns am Hof angekommen und war gerade beim Auto ausladen. Nach kurzem „Hallo“ wurden wir zum Essen gerufen (waren gleich nach der Ankunft in alle Richtungen gelaufen um schon mal zu schaun), jeder bekam was in die Hand gedrückt und wurde auf die Terrasse geschickt, wo schon der Tisch zum Mittagessen gedeckt war. Es gab für jeden ein riesen Schnitzel, Kartoffel- und Tomatensalat und natürlich das frische, selbstgebackene Brot mit Butter. Dazu kalte Getränke, genau richtig bei der Wärme, es hatte um die 30°C. Wir fühlten uns bei Renate gleich wie daheim. Sie hat eine sehr herzliche, erfrischende Art, immer ein Lachen im Gesicht und im Herzen und gibt das gerne weiter. Nach dem Essen gab’s noch Kaffee und Kekse und derart gestärkt schauten wir um 14 Uhr das Anwesen mit Sammelsurium an. Nach eigener Aussage von Renate so wie bei Max; nur ein bisschen geordneter, wie ich finde. Wir sahen ein paar Kälble-Schlepper, drei davon in verschiedenen Restaurationsstadien und noch ca. 20 andere Schlepper unterschiedlichster Marken. Und schon wieder einen unverkäuflichen Robust 900. Armer Konrad! Wir warfen noch einen Blick ins Backhaus und in den alten Pferdestall, in dem bis vor kurzem noch ein Pferd wohnte, jetzt aber einen Schlepper beherbergt. Der Rundgang dauerte mit Drängen fast eine Stunde und dann mussten wir uns leider schon wieder verabschieden. Hätten wir gewusst, wie schön es hier ist, hätten wir unsere Tagesplanung anders gelegt, zumal Renate und Fred auf unserem Heimweg wohnten. Aber naja, es half alles nichts, wir sagten Dankeschön und auf Simons Frage, was das Essen und die Getränke kosten, bekamen wir wieder mal zu hören, dass wir unser Geld bloß stecken lassen sollen. So bekamen sie zwei Flaschen Wein und wir machten kurz nach 3 los Richtung Lanz Leo. Lanz Leo
Für den Weg zu Leo brauchten wir dann auch zwei Stunden und wurden schon von unseren 3 Badenixen erwartet. Nur Leo war nicht da. Der war kurz vorher losgefahren um uns zu suchen, da wir angeblich für 16 Uhr angemeldet waren, aber erst um viertel 6 bei ihm eintrafen. Simon wollte sich dort dann eigentlich in der kleinen Gaststube ein Bier holen, bekam stattdessen von Traudl (Leos Frau) einen Anschiss, warum wir erst heute kommen, wir wären für Sonntag angemeldet gewesen. Sie hatte extra am Sonntag ein Vesper gerichtet und zwei Zimmer für Manfred und Andreas reserviert und wir sind einfach nicht gekommen. Dadurch bekam sie von der Zimmerwirtin einen Anpfiff, den sie dann halt an Simon weitergab. Und alles beruhte nur auf einem Missverständnis, da Simon sonntags angerufen hatte, um zu sagen, dass wir gerne mal kommen würden. Nachdem das dann geklärt war und sich Traudl etwas beruhigt hatte, bekam jeder was zu trinken und dann kam auch Leo von seiner Suche zurück. Nach einer kurzen Verschnaufpause für alle ging es los mit der Museumsbesichtigung. Es gab zwei große Dreschmaschinen, mehrere Dampfmaschinen und Lanz-Bulldog in unterschiedlichen Größen zu sehen, alles schön hergerichtet und aufgestellt. Er hatte auch ein paar Schlüter und Hanomag, darunter einen Militär-Flugzeugschlepper mit Glasdach und doppelten Scheinwerfern. Da ein paar von uns erst vor kurzem in einem Schleppermuseum in Paderborn waren, wo auch so ein Hanomag stand, konnten wir auch gleich mit unserem Wissen angeben; ich. Das Beeindruckendste war ein riesiger Dampfgenerator mit zwei Antriebscheiben für Riemenantrieb, die im Durchmesser größer als Konrad waren! Das war ein Geschoss! Es war in einer eigenen Halle aufgebaut und so wie es aussah, war erst die Dampfmaschine gestanden und dann wurde die Halle drum rum gebaut. Nach dieser kurzen Führung hatte Leo keine Lust mehr und so zeigte ein Bekannter von ihm den Rest, unter anderem auch den Lanz, mit dem Leo und Traudl nach Italien gefahren sind. Sah nicht sehr bequem aus für den Beifahrer. Mittlerweile war es schon 19 Uhr und wir mussten uns langsam überlegen, wo wir Essen wollten. Andreas und Manfred verabschiedeten sich derweilen und fuhren die zwei Kilometer bis zur Übernachtungsstätte in einem Gasthaus, das laut Leo heute allerdings Ruhetag hätte.
Da die nächste Wirtschaft gut 10 km weg war und keiner mehr so recht Lust hatte, mir den Bulldogs dort hin, und vor allem später wieder heim, zu fahren, erklärten sich Simon, Birgit und Egon bereit, mit dem Toledo nach Reisbach zu fahren, um dort was zum Vespern einzukaufen. Sie mussten sich beeilen, es waren 10 km zu fahren, auch mit dem Toledo 20 Minuten Fahrt. Aber es langte zum einkaufen, sie verließen 2 vor 8 den Laden und Egon (der einzig verbliebene Nüchterne) schürte mit dem Toledo zurück und wurde mit den „Vesperhaltern“ schon sehnsüchtig erwartet. Birgit erzählte beim Auspacken, dass Andreas bzw. die Mailbox bei Simon angerufen hatte, kaum dass sie den Laden verlassen hatten (da war Simon wohl wieder erreichbar, war schlecht mit Handy-Netz), und mitteilte, dass es in dem Gasthaus, wo sie schlafen, doch was zu essen gibt. Dumm gelaufen! Das Vesper war gekauft und fast noch besser als in der Wirtschaft, einfach mal was anderes! Andreas und Manfred blieben also im Gasthaus und wir saßen im Hof und ließen es uns schmecken. Dabei stellte ich fest, dass nur noch 27 Bilder auf den Fotospeicher passten, jetzt durften keine Quatschfotos mehr gemacht werden. Ein Nachbar von Leo, der kam, während wir die Führung hatten, bot an, seinen Laptop zu holen, die Bilder auf eine CD zu brennen und die Speicherkarte zu löschen. Gesagt, getan. Und da die Bilder schon mal auf dem Laptop waren, schauten wir sie gleich an. War toll, zu sehen, was wir schon alles erlebt hatten Und dass, wo wir doch noch mitten drin waren in der Tour! Es wurde auch schnell klar, warum nur noch so wenig Bilder zur Verfügung standen: ich hatte bei der Überquerung der Isar und ein paar Mal danach ganz tolle Überrollbügel-Bilder gemacht, mal mit mehr, mal mir weniger Landschaft; wer den Schaden hat,… ich hab aber auch ordentlich lachen müssen, blieb mir ja nix anderes übrig, bei so viel Fototalent…
Nachdem die gebrannten Bilder sicher verstaut waren, zur Sicherheit blieben sie noch mal auf dem Laptop, saßen wir gemütlich zusammen, genossen den lauen Abend und ließen es uns wieder gut gehen. Das Bettgehen fand wie immer in Etappen statt und auch die Liegeplätze waren mitunter wo anders als sonst. So schlief Otmar, z.B., unter dem Bauwagen, also (laut Karl-Heinz) im Keller, Birgit und Stefan schliefen im Erdgeschoss, Karl-Heinz, Ulla und Konrad im ersten Stock und ich im Zwischenstock kurz vor dem Speicher… es geht doch nicht über eine gute Fantasie!

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Tag 6, Freitag, 11.06.2010

Heute startete unser Rückweg, der Einfachheit halber mit den selben Quartieren wie auf der Herfahrt und somit auch mit der gleichen Reiseroute. Wir hatten erst geplant, die Reste vom Abendvesper unterwegs als Frühstück zu essen und dabei auch was von dem Instant-Kaffee zu trinken, den wir ja extra mitgenommen hatten, falls einer unterwegs einen Kaffee will. Doch Traudl bot sich an, Kaffee für uns zu machen uns so fuhren wir nicht um 8 Uhr los, sondern frühstückten da erst mal, im Freien auf der Brauereigarnitur, und mit handgeschnittenem Brot, Birgit hatte das echt drauf! Nachdem die erste Kanne Kaffee leer war fragte jemand, ob wir nochmal gekocht bekommen. Selbstverständlich, Traudl ruft, wenn er fertig ist. Plötzlich schallte ein energisches „Otmar!“ mit 5 Ausrufezeichen durch das gekippte Küchenfenster, „Der Kaffee ist fertig!“ Otmar war ganz verdattert, dass Traudl seinen Namen weiß, trabte los und holte die Kanne. Nachdem wir gut gestärkt waren, wurde alles aufgeräumt und eingeladen und es nutzt jeder die Gelegenheit, aufs Klo zu gehen. Dabei sah ich ein Gästebuch in der Wirtschaft liegen, reimte auf dem Klo schnell was zusammen und schrieb, nach dem OK der anderen, folgendes rein: „Vom Main zur Vils fährt man ne Weile. Ist man da, muss man zum Leo eile! Alles gesehen, getrunken, gelacht, bei euch hat es uns Spaß gemacht!“
Nun ging es ans verabschieden, Manfred hängte den Bauwagen an und Simon wollte Traudl und Leo von jedem für Museumseintritt, Kaffee und Klonutzung 10€, also zusammen 90€ geben. Als die beiden das sahen, lehnten sie einstimmig mit fast schon beleidigter Stimme ab. Der Eintritt sei schon bezahlt und der Rest kam von Herzen, weil wir so nett waren. Also bedankten wir uns mit einer Flaschen Wein und „Hoch soll‘n sie leben“. Das war das erste Mal, dass Traudl für ein paar Minuten ganz ruhig war. Sie waren sichtlich gerührt. Und jetzt waren wir uns ganz sicher, dass die Sachen, die der Goggo-Fahrer bei Renate und Fred erzählt hatte, nur dummes Gerede war!
Zum Abschied hupten wir noch mal kräftig und dann ging’s los Richtung Heimat. In Frontenhausen tankten wir nochmal und brachten dabei die Tankwartin ganz durcheinander, so viele Bulldogs auf einmal waren noch nicht da. Die Straße nach Dingolfing, auf der wir bei der Herfahrt so viele Autos hinten dran hatten, war es heute wesentlich ruhiger, es war Vormittag, halb 11, kein Schichtwechsel und für uns so wesentlich angenehmer zu fahren. Dank Navi, auf dem die geplante und die tatsächlich gefahrene Route sichtbar waren, waren die Umleitungen kein Problem und so waren wir 20 vor 12 am Biergarten auf dem Dreifaltigkeitsberg. Da hatte es uns gut gefallen, und so hatten wir Frühs beschlossen, wieder hin zu fahren. Die Bedienung kannte uns noch, kein Kunststück, war heute aber nicht so auf zack wie beim ersten Mal; es hat halt jeder mal nen schlechten Tag.
Nach Essen und Kaffee stellten wir die Bulldogs vor die Wallfahrtskirche, Wallfahrtskirche
Schlüter mit Bauwagen längs, der Rest quer davor und ließen ein paar Gruppenfotos mit Fahrern und Bulldogs machen. War ganz schön heiß in der Sonne und so waren wir froh, als es kurz vor eins wieder los ging.
Wir fuhren wie die ganze Zeit, immer schön den Herweg zurück, doch plötzlich waren die 4 schnellen Schlepper weg. Ich sah beim zufälligen Zurückblicken grad noch, dass Egon und Birgit mit ihren Gefährten stehen geblieben waren. Nach ein paar Telefonaten machten wir aus, an Ort und Stelle zu warten. Auf dem Navi sah ich noch die Möglichkeit, dass die andern falsch abgebogen sein könnten und nach einem Umweg von rechts auf unseren Weg stoßen würden. Also fuhren wir die paar hundert Meter bis an die Kreuzung und warteten, leider in der vollen Sonne. Birgit suchte ein bisschen Abkühlung im Schatten eines Verkehrsschildes, aber ich glaub, das hat nicht viel gebracht. Aber es war gut, dass wir bis vor gefahren sind, sie kamen wirklich aus der vermuteten Richtung. Wieder vereint fuhren wir weiter, mit der Überlegung in Langquaid an einem Biergarten anzuhalten, was mir nur recht gewesen wäre, die Getränke waren auf dem „Wotan“ ausgegangen. Doch es wurde gewünscht, weiter zu fahren, am Feuerwehrhaus in Mitterfecking wäre doch eine Wirtschaft.
Dort kamen wir 10 nach 4 an, und nachdem wir alles abgestellt hatten gingen Konrad und ich hoch in den Biergarten, erst um Platz für die Getränke zu machen und dann um den Durst zu löschen. Ich brachte nach dem ersten Schluck (tat der gut!) noch Foto und Navi in den Bauwagen und sagte Otmar Bescheid, wo wir waren und Ulla und Karl-Heinz kamen nach 20 Minuten dazu und gönnten sich auch was Kaltes zu trinken, das Bier im Bauwagenkühlschrank war nicht wirklich kalt. Da für halb 8 ein Fototermin mit den Eicher-Freunden Hausen ausgemacht war, gesellten wir 4 uns wieder zum Rest, um für die Bilder bereit zu sein. Nachdem mit allen Fotos ein paar Bilder gemacht waren bekamen wir noch ein T-Shirt und eine Baseball-Kappe mit „Eicher Diesel“-Logo bestickt geschenkt. Unser Mitbringsel hatten sie ja schon an der ersten Übernachtung bekommen. Und dann wollten wir um halb 9 endlich an die Wirtschaft, um was zu Essen. Wir waren gerade am provisorischen Zusammenräumen, als ein Cabrio hupend auf den Hof fuhr und Moni mir Erhard Graßmann eintraf. Da Karl-Heinz auf die Geburtstagsfeier seiner Mutter musste, die am Samstag ihren 80. feiern wollte, hatte er mit Erhard (der vorher nicht konnte) beschlossen, die Tour zusammen zu fahren – Karl-Heinz hin und Erhard zurück. Die beiden Neuankömmlinge gingen dann auch mit an die Wirtschaft, nachdem Karl-Heinz seine Sachen ins Auto geräumt, Erhard seinen Schlafplatz bezogen und eine Einweisung am Kramer mir kurzer Probefahrt hinter sich hatte und wir bekamen endlich was zu Essen.
Das war dann die zweite Wirtschaft, in der es keine Speisekarte gab, sondern von der Bedienung aufgezählt wurde, was es gab. Die meisten aßen gebackene Würstchen oder Wurstsalat, das Brot kam pauschal dazu und man musste am Schluss beim bezahlen sagen, wie viel Brot oder Brötchen man hatte.
Da Moni und Karl-Heinz noch 2 ½ Stunden Heimweg hatten, brachen die beiden nach dem Essen auf. Karl-Heinz fiel es sichtlich schwer, sich von uns zu trennen und ich glaub, es wurde von dem ein oder anderen ein paar heimliche Tränen weggewischt. So ein paar Tage schweißen schon zusammen, aber Erhard war ja als „Ersatz“ gekommen. Nach dem Essen und dem Ende des Fußball-WM-Eröffnungsspieles ging’s wieder an den Bauwagen, um den restlichen Wein zu trinken, den wollten wir nicht mehr mit nach Hause nehmen. Es wurde noch mal ein Feuer angemacht und um 23 Uhr kam noch ein Musiker mit seiner „Quetsche“ (Akkordeon) und spielte noch ein paar Lieder, bei denen vor allem Konrad kräftig mitsang. Das brachte den Musiker manchmal aus dem Konzept, er sei es nicht gewohnt, dass jemand dabei ist, der den Text kennt.
Die Hausener hatten noch eine Tüte mit kleinen Schnäpsen mitgebracht und da es immer weniger wurden die beim Leertrinken von Bier und Wein halfen, mussten manche bis nach 3 Uhr aufbleiben, um beim vernichten zu helfen…

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Tag 7, Samstag, 12.06.2010

Wir standen, wie meistens, um 7 Uhr auf, die einen etwas früher, die anderen ziemlich später. Stefan kam nicht aus dem Schlafsack und Erhard meinte zu ihm, dass er wohl zu früh ins Bett wäre. Wäre er noch ein bisschen sitzen geblieben, hätte er gar nicht ins Bett gebraucht…
Kurz vor 8 brachte das Taxi unsere externen Schläfer, wir luden ein und fuhren, nach dem Kauf eines ersten Frühstücks am Bäckerauto, pünktlich um 8 Uhr am Feuerwehrhaus los. Unterwegs, nach ca. 10km, hielten wir in Kehlheim an einer Tankstelle an, kamen am Hotel von Manfred und Andreas vorbei und machten dann um halb 11 an einem Café in Mühlbach Frühstückspause. Was am Anfang keiner richtig merkte war, dass es in dem Café richtiges Frühstück gab, sogar mit Bedienung. Erst als Konrad scherzhalber meinte, er hätte gerne Eier mit Speck und die Bedienung meinte, kein Problem, 2 oder 3, sahen wir auch, dass es noch einen Raum im ersten Stock gab. Also setzten wir uns raus, bestellten Kaffee und was dazu, je nach Lust und Laune und ließen es uns dann schmecken. War besser als immer nur bei einem Bäcker an der Straße oder in nem Supermarkt.
Da wir ja noch einiges zu fahren hatten, ging es um 11.15 Uhr weiter. Es ging soweit alles Reibungslos bis nach Greding, wo – welche Überraschung – eine Umleitung war. Also hieß es mal wieder erst der Umleitung folgen und dabei den für uns günstigsten Weg auf dem Navi finden. Wir fuhren dann auch nur ein Stück die Umleitung und dann anders weiter bis wir in Waizenhofen wieder auf unserer Strecke waren. Wir wollten wieder in Bergen im „Heustadl“ Mittagspause machen und hätten noch knapp 10km zu fahren gehabt, als am Kramer der Sprit leer war. Erhard hatte zwar an der Tankstelle in Kehlheim geschaut, fand aber, dass der Tank noch recht voll aussah. Nun ja.
Zum Glück hatte Egon einen Kanister Sprit auf seinem Hänger, den sie dann einfüllten und den Kramer an den MAN hängten, Abschleppen um ihn bis nach Bergen abzuschleppen. Wir nutzten die Wartezeit, um unsere Regensachen wieder zu verstauen, die wir im Wald zwischen Hirschberg und Kaising rausgeholt hatten, da es zwischendurch tatsächlich mal tröpfelte und so aussah, als würde mehr runter kommen. So waren die Regensachen wenigstens nicht ganz ungenutzt dabei. Nach 20 Minuten ging es dann eben mit einem weiteren „Anhänger“ Richtung Mittagessen. In Bergen angekommen fragten wir, ob es überhaupt was gibt, da es mittlerweile schon 15 Uhr war und eine Hochzeit im oberen Saal stattfand und der Bräutigam der Bruder des Wirtes war. Wir hatten Glück, es gab 3 Gerichte zur Auswahl, ich würd sagen die Reste vom Hochzeitsessen, war lecker und nicht teuer. Während ein Teil schon bestellte, kümmerten sich die Sachkundigen darum, den Kramer zu entlüften. Da das Essen ja nur noch gewärmt werden musste ging es ruck, zuck und wir konnten um 16 Uhr weiterfahren. Die nächste Tankstelle war in Pleifeld, wo noch mal jeder volltankte. Bei Manfreds riesen Schlepper mit ebenso riesigem Tank ging Sprit für 100€ rein, den die Bauwagenschläfer bezahlten, schließlich zog er unser Hotel durch die Gegend, ohne es selbst zu nutzen. Manfred war sehr erfreut über diese Geste und bedankte sich bei jedem einzelnen dafür. In Pleinfeld winkten wir den Kinder auf dem Marktkarusell und fuhren, mit zwei Pippipausen, durch bis Großenried ans Ziel von Tag 2, wo wir um kurz nach 18 Uhr ankamen. Wir mussten uns diesmal etwas kompakter stellen, da die Damen-Fußballmanschaft im DJK-Heim feierte und der Parkplatz gebraucht wurde. Nachdem der Bauwagen gestellt war ging es unter die Dusche, zum Teil zum aufwärmen, es war relativ frisch im Vergleich zu den letzten Tagen und auch ziemlich bewölkt. Um 20 Uhr liefen wir dann an die Wirtschaft, wo Andreas und Manfred schon auf uns warteten.
Nach der Essensbestellung hielt Ulla eine kurze „Dankesrede“. Ihr hatte die Fahrt sehr gut gefallen, nachdem sie ja nicht wusste, was auf sie zukommt. Sie würde das „dumme Gebabbel“ und die Schleppergeräusche bestimmt die erste Zeit vermissen, nur wegen der Schnacherei bräuchte sie sich keine Gedanken machen, ihr Mann übernimmt diesen Part. Und als Dank, dass wir sie so toll auf- und mitgenommen hatten, bezahlte sie uns die erste Runde Getränke. Egon nutzte die Gelegeheit und schloss sich den Dankesworten an. Ulla hatte ja schon alles gesagt und so bräuchte er keinen Brief schreiben (der wohl jede Menge Rechtschreibfehler hätte, wie er sagte). Er wollte erst ein paar Flaschen Wein zum nächsten Stammtisch spenden, entschied sich dann aber, lieber auch eine Runde zu bezahlen, dann bekommen es wenigstens die Richtigen. Na dann „Prost“ und ein Dankeschön von uns mit „Hoch soll’n sie leben“.
Wir ließen den Abend gemütlich ausklingen, die Wirtin meinte, wir hätten beim ersten Besuch etwas frischer ausgesehen, was aber ein paar nicht davon abhielt, in den Tanzsaal der Wirtschaft zu schauen, wo eine Hochzeit stattfand. Sie entschieden dann aber, nicht dazu zu passen und so gingen wir gemeinsam gegen halb 11 an den Bauwagen. Ein paar gesellten sich noch zu den Fußballdamen, der Rest ging gleich ins Bett, um für den letzten Tag fit zu sein.

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Tag 8, Sonntag, 13.06.2010

Heute mussten wir richtig früh raus, um halb 7 war aufstehen angesagt. Manfred und Andreas verzichteten im Hotel sogar auf ihr Frühstück, da es dieses erst ab 8 Uhr gegeben hätte. Und da waren wir schon fast ner ¾ Stunde unterwegs, nachdem alles eingepackt war (diesmal auch die Schlafsäcke und Matratzenbezüge) sind wir 10 vor halb 8 losgefahren, es waren schließlich 140km zu bewältigen.
Wir fuhren erst mal ne gute Stunde, bevor wir in Leutershausen, an der gleichen Tankstelle wie auf der Herfahrt, noch mal volltankten und dann bei einem Bäcker an einem Lidl-Markt frühstücken. Der heiße Kaffee tat richtig gut, es war ganz schön kalt! Und noch dazu bedeckt, es war wenig Hoffnung, dass es so warm werden könnte wie an Tag 1. Aufgewärmt und gestärkt ging’s dann gut gelaunt weiter, die eine Verkäuferin war richtig gut drauf und man merkte, dass man der Heimat näher kommt, sie kannte Miltenberg ohne Erklärung.
Um den Weg durch Rothenfels mit Altstadt und Baustelle zu sparen, hatte ich Frühs mit der Landkarte eine Umfahrung gesucht, die von der Strecke her nicht länger war, aber manchmal ganz schön eng und auch von der zulässigen Straßenbelastung an der Grenze. Und wenn uns ein Auto entgegen kam natürlich an der engsten, unübersichtlichsten Stelle. Aber wir sind prima durchgekommen, dank Navi waren auch kritische Straßenkreuzungen kein Problem und wir kamen um 11 Uhr in Spielbach raus, wo wir ja eh hinmussten. Wir hatten ja noch den Kasten Leergut dabei und Karl-Heinz hatte gebeten, 2 volle Kästen mitzubringen, die er für den nächsten Stammtisch stiften wollte. Leider waren wir zu früh dran um zu Mittag zu essen, hatten ja grad mal vor 2 Stunden gefrühstückt. War also nix mit der viertels Gans für Manfred. Nach Bierkauf und Pippigang fuhren wir weiter, wohl wissend, noch 80km fahren zu müssen. Wir fuhren bis Markelsheim, wo wir eine Wirtschaft suchten, wo wir alle gut parken konnten. Simon, der schon mit dem Rad hier war lotste uns um 12.30 Uhr zur Mittagspause. Leider gab es keinen Spargel, obwohl ein Schild frischen Spargel anpries. Simon war ziemlich enttäuscht darüber, fand dann aber trotzdem was zu Essen. Man merkt auch, dass wir die letzten Tage mehr als nötig gegessen hatten, es wurden zur Hälfte kleine Gerichte ausgesucht. Wir genossen unser letztes gemeinsames Mittagessen und bevor uns die Müdigkeit ganz übermannen konnte fuhren wir um 14 Uhr weiter.
Konrad kannte sich zum Glück in Bad Mergentheim aus und so umfuhren wir diesmal die Altstadt mit Kurpark, ohne uns zu verfahren. Manfred fuhr einmal versehentlich auf die falsche Abbiegespur, da er an der vorherigen Ampel abgerissen war und uns zu spät in der anderen Richtung sah. Aber er kannte sich auch aus und hatte uns kurz nach Bad Mergentheim wieder gefunden und eingeholt.
Ab Königshofen konnte ich dann auch das Navi wegstecken, Konrad kannte den Weg auch so. Leider wurde ich dadurch recht müde und holte das Gerät wieder raus um mich mit Sachen wie Höhenangabe, Geschwindigkeit etc. wach zu halten. Es ist zwar schön, wenn man auch mal ne Stunde miteinander verbringen kann, ohne zu reden, aber nicht, wenn man müde wird. Die armen „Alleinfahrer“! Außer mal zur Pinkelpause hielten wir nicht mehr an und waren dann um 17 Uhr in Umpfenbach bei Egon. Und da wurde uns bewusst, dass die Fahrt fast zu Ende war. So lang vorbereitet und drauf gefreut und dann vergeht ne Woche wie nix. Wir tranken bei Egon ein Abschiedsbier, er bedankte sich nochmal fürs mitnehmen und sagte noch mal wie froh er war, dass wir immer ordentlich Essen waren, das wäre seine größte Sorge gewesen. Zum Glück unbegründet, eher im Gegenteil, ich glaub, es hat jeder zugenommen.
Der Rest der Truppe wollte dann auch weiter und so machten wir uns um halb 6 auf die letzten Kilometer. In Eichenbühl stieg noch Jonas, der Enkel von Konrad, bei seiner Patin Birgit auf dem „Hanni“ dazu und so kamen wir mit gleicher Personenanzahl, aber einem Schlepper weniger um 18 Uhr in Bürgstadt an. Ein kleines Empfangskomitee, Alex mit Lena, Markus und Gaby, wartete schon auf uns, Ilona und Elke kamen auch noch um uns wieder daheim zu begrüßen. Sogar Karl-Heinz kam extra von Kleinwallstadt, um uns in Empfang zu nehmen. Da konnte er auch gleich seine Schuhe mitnehmen, die er noch im Feuerwehrhänger stehen hatte. Man sah anhand der rot-weißen Schnittstelle an den Knöcheln, dass es seine sind… Er erzählte dann auch, dass die Heimfahrt mit dem Auto ganz komisch war, schneller als 120 km/h traute er sich nicht, die ganze Zeit war er schließlich mit knapp 20 unterwegs!
Wir räumten den Feuerwehrhänger Tanja und Birgit und den Bauwagen aus und nach und nach verabschiedeten sich alle, die meisten mussten ja noch mit dem Schlepper heim, außer Konrad und Birgit und die 3 Mitfahrer Stefan, Ulla und ich. Wir tranken dann noch ein Abschlussbier bei Konrad im Hof, wo auch Simon noch dabei war und Ullas Mann Horst aus Frankfurt dazu kam. Nach kurzem Verabschieden fuhr eine zufriedene und glückliche Ulla zum Fußball schaun heim, ein paar gingen noch in die Häcke und der Rest heim.

RUM!!!
Schön wars

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Letzte Aktualisierung: 21. März 2024